EU AI Act: Europas Weg zur Regulierung Künstlicher Intelligenz
Der EU AI Act, das erste umfassende KI-Gesetz weltweit, verändert ab 2025 die Spielregeln für Unternehmen, die Künstliche Intelligenz (KI) entwickeln oder nutzen. Strenge Auflagen, hohe Strafen und neue Compliance-Anforderungen – Unternehmen müssen handeln, um Risiken zu vermeiden.
EU AI Act: Zeitplan der Umsetzung
Die Umsetzung erfolgt in mehreren Stufen:
- Februar 2025: Verbotene KI-Praktiken wie Social Scoring, manipulative KI sind ab diesem Datum untersagt
- August 2025: Erste Regelungen für allgemeine KI-Modelle treten in Kraft
- August 2026: Hochrisiko-KI-Systeme unterliegen strengen Prüfpflichten
- August 2027: Vollständige Umsetzung des AI Acts für alle betroffenen Systeme
Kategorisierung von KI-Systemen nach Risiko
Der AI Act klassifiziert KI-Anwendungen basierend auf ihrem Risikopotential:
- Unvertretbares Risiko: KI-Systeme, die als unannehmbar riskant gelten, wie solche, die Menschen manipulieren oder für Social Scoring verwendet werden, sind verboten
- Hohes Risiko: Systeme, die die Sicherheit oder Grundrechte beeinträchtigen können, wie z. B. in der kritischen Infrastruktur oder im Bildungswesen, unterliegen strengen Anforderungen
- Begrenztes Risiko: Diese Systeme müssen Transparenzanforderungen erfüllen
- Minimales Risiko: Die meisten KI-Systeme fallen in diese Kategorie und unterliegen keinen spezifischen Verpflichtungen
Diese risikobasierte Einstufung ermöglicht es, spezifische Anforderungen an die jeweiligen Kategorien zu knüpfen.
Anforderungen an Unternehmen
Unternehmen, die KI-Systeme entwickeln oder einsetzen, müssen je nach Risikokategorie bestimmte Anforderungen erfüllen:
- Risikomanagement: Implementierung von Systemen zur Identifizierung und Minderung von Risiken
- Datenqualität: Sicherstellung der Qualität und Repräsentativität der verwendeten Daten
- Menschliche Aufsicht: Gewährleistung, dass KI-Systeme unter menschlicher Kontrolle stehen
- Transparenz: Offenlegung von Informationen über die Funktionsweise des KI-Systems.
Diese Maßnahmen sollen einen sicheren und ethischen Einsatz von KI gewährleisten.
Schulungspflicht für Mitarbeiter
Ein zentrales Element des AI Acts ist die Verpflichtung von Unternehmen, sicherzustellen, dass ihr Personal über ausreichende KI-Kenntnisse verfügt. Dies umfasst:
- Technische Schulungen: Vermittlung von Fähigkeiten im Umgang mit KI-Systemen
- Ethische Sensibilisierung: Bewusstsein für die ethischen Implikationen von KI
- Rechtskonformität: Verständnis der gesetzlichen Anforderungen und deren Umsetzung
Diese Schulungen sind entscheidend, um den verantwortungsvollen Einsatz von KI im Unternehmen sicherzustellen.
Betroffene Branchen
Der AI Act hat Auswirkungen auf zahlreiche Branchen, insbesondere:
- Gesundheitswesen: Einsatz von KI in Diagnostik und Patientenmanagement
- Finanzsektor: Nutzung von KI für Risikobewertungen und Betrugserkennung
- Fertigung und Industrie: Automatisierung und Optimierung von Produktionsprozessen durch KI
- Öffentlicher Sektor: Anwendung von KI in Verwaltungsprozessen und öffentlichen Dienstleistungen
Sanktionen bei Verstößen
Unternehmen, die gegen den AI Act verstoßen, drohen hohe Geldstrafen:
Bis zu 7 % des Jahresumsatzes oder 35 Mio. € für verbotene KI-Systeme
Bis zu 3 % des Jahresumsatzes oder 15 Mio. € für Verstöße bei Hochrisiko-KI
Bis zu 1,5 % des Jahresumsatzes oder 7,5 Mio. € für falsche Angaben gegenüber Behörden
Unternehmen in diesen Bereichen müssen ihre KI-Systeme evaluieren und sicherstellen, dass sie den neuen Vorschriften entsprechen.
Ausblick
Der AI Act markiert einen bedeutenden Schritt in der Regulierung von Künstlicher Intelligenz in Europa. Unternehmen sind nun gefordert, ihre Prozesse anzupassen, Mitarbeiter zu schulen und die Konformität ihrer KI-Systeme sicherzustellen, um den Anforderungen gerecht zu werden und Innovationen verantwortungsvoll voranzutreiben.
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