Neue CSR-Anforderungen 2025: Was Renault, Ford, GM und Volvo jetzt von ihren Lieferanten erwarten
Die Automobil-OEMs verschärfen 2025 ihre Qualitätsanforderungen. Renault, Ford, General Motors (GM) und Volvo haben ihre „Customer-Specific Requirements“ (CSR) zur IATF 16949 überarbeitet – mit klaren Folgen für Zulieferer entlang der gesamten Lieferkette. Was bedeuten die neuen Anforderungen konkret? Und wie können Unternehmen sicherstellen, dass sie lieferfähig, auditfest und zukunftssicher bleiben?
Warum das für Ihr Unternehmen relevant ist
- OEMs erwarten mehr Standardisierung, mehr Verantwortung und mehr Transparenz
- Fehlt die Umsetzung, drohen Auditabweichungen, Eskalationen oder sogar der Verlust von Aufträgen
- Wer vorbereitet ist, kann sich hingegen als verlässlicher, professioneller Partner positionieren – und Wettbewerbsvorteile sichern.
Was sich 2025 ändert – OEM für OEM im Überblick:
Renault Group (gültig seit März 2025)
- RCCP (Renault Claim Compensation Procedure): Neue Reklamationslogik mit wirtschaftlicher Haftung
- Reverse-FMEA verpflichtend: Vom Reagieren zum Präventivhandeln
- Pflichtschulungen nach RGPQP: Alle relevanten Mitarbeitenden müssen alle drei Jahre zertifiziert geschult sein
- Change Management = Vertrauensfrage: Änderungen ohne Genehmigung führen zu IATF-Eskalation (CMS)
- Scorecard wird schärfer: Eine schlechte Bewertung (D-Rating) kann zum Ausschluss vom Lieferantenpool führen.
Tipp: Dokumentieren Sie Ihre Change-Prozesse konsequent – jede Lücke kann kritisch sein.
Ford (gültig seit Februar 2025)
- Supply Chain Risk Management: Lieferanten müssen ein dokumentiertes Frühwarnsystem für Engpässe, Krisen und Lieferausfälle implementieren
- PPAP-Prozesse überarbeitet: Health Chart, neue Freigaberegeln, Special Process Tracker
- Kapazitätsmeldungen: Pflicht zur Anwendung des Ford Capacity Analysis Reports bei APPC/MPPC
- Messsystemanalyse (MSA): Gage R&R wird deutlich strenger bewertet (10% Toleranz).
Tipp: Prüfen Sie Ihre MSA-Dokumentation – unzulässige Abweichungen müssen aktiv korrigiert werden.
General Motors (GM) (gültig seit März 2025)
- RPL-basierte FMEA-Logik: Risikoanalysen müssen auf „Risk Priority Levels“ (RPL) beruhen – mit klarer Ableitung für Maßnahmen
- Produkt- und Prozessänderungen: Nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung zulässig
- Sondermerkmale: Müssen identifiziert und gesteuert werden – mit Feedback-Mechanismen zwischen Prozessen
- PPAP-Prozesse: Umsetzung gemäß AIAG PPAP und GM Supplier SOR verpflichtend.
Tipp: Stimmen Sie Ihre FMEA-Struktur auf die neue RPL-Logik ab – inklusive Verlinkung zu Control Plan & Lessons Learned.
Volvo Group (gültig seit Februar 2025)
- ISMS-Pflicht: Alle Lieferanten müssen ein Informationssicherheitsmanagementsystem inkl. Incident Response nachweisen
- Software-APQP & Cybersecurity: ISO/SAE 21434 und funktionale Sicherheit (FSJR) als verbindlicher Standard.
Prototypenkontrolle verschärft: 100%-Vermessung bei CPOT-Teilen mit Sondermerkmalen wird Pflicht.
Technische Zeichnungen → PVR: Das neue zentrale Dokument ist der „Part Version Report“.
Tipp: Überprüfen Sie Ihre Prozesse für Software, Daten-Handling und Bauteilsicherheit – Volvo erwartet Nachweise.
Ihr Weg zur sicheren Umsetzung -Unsere Empfehlung:
- Gap-Analyse der aktuellen IATF-Umsetzung versus neue OEM-CSR-Vorgaben
- Rollenspezifische Schulung für Projektleiter, QMBs und SCQRs (z. B. RGPQP, FSJR, PPAP Level 4)
- Update von FMEA, Control Plan & Change Management-Prozessen
- Einführung dokumentierter Risiko- und Eskalationsprozesse
- Prüfung & Stärkung der Lieferanten-Scorecard-Strategie
Unser Angebot: Unterstützung mit Praxisnähe und System
- OEM-spezifische CSR-Schulungen
- Umsetzung neuer Tools wie RCCP, ISMS oder PVR
- IATF-16949 Gap-Check & Maßnahmenplan
- Lieferantentrainings & Projekt-Coachings
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