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Neue EU-Produkthaftungsrichtlinie (EU) 2024/2853 - Darauf müssen Unternehmen jetzt reagieren

Seit Dezember 2024 ist die neue EU-Produkthaftungsrichtlinie (EU) 2024/2853 in Kraft. Diese Reform verändert maßgeblich die rechtlichen Rahmenbedingungen für Hersteller, Händler, Importeure sowie Anbieter digitaler Dienstleistungen. Unternehmen müssen nun aktiv werden, um Risiken zu minimieren und die neuen Anforderungen rechtssicher zu erfüllen.

Das sind die wichtigsten Änderungen:

  • Digitale Produkte & KI explizit erfasst: Software, KI-Systeme und vernetzte digitale Dienste fallen jetzt eindeutig unter die Produkthaftung. Unternehmen haften nun auch für Softwarefehler und Sicherheitslücken nach dem Verkauf
  • Neue Schadensdefinition: Psychische Schäden sowie Verluste oder Manipulationen von persönlichen Daten sind jetzt ausdrücklich ersatzfähig
  • Erweiterte Haftung: Neben klassischen Herstellern haften nun verstärkt Importeure, Händler, Fulfillment-Dienstleister und Betreiber von Online-Marktplätzen
  • Längere Haftungsfristen: In speziellen Fällen, etwa bei Personenschäden, wurde die Frist für Schadensersatzansprüche auf bis zu 25 Jahre verlängert.

Welche Branchen sind besonders betroffen?

Die Auswirkungen der neuen Richtlinie sind branchenübergreifend für die folgenden Branchen spürbar:

  • Industrieunternehmen: Unternehmen aus Maschinenbau, Elektrotechnik, Automobilindustrie und Medizintechnik müssen ihre Produktsicherheit intensivieren und langfristige Compliance gewährleisten
  • Digitale Dienstleister: Anbieter von Softwareprodukten, cloudbasierten Diensten und KI-Anwendungen stehen vor neuen Herausforderungen bezüglich Qualitätssicherung und IT-Sicherheit
  • Handel & Logistik: Händler und Importeure sind verpflichtet, Herkunft und Qualität ihrer Produkte strenger zu kontrollieren, um Haftungsrisiken zu reduzieren

Welche Schritte sollten Unternehmen jetzt einleiten?

Fachleute empfehlen Unternehmen folgende Maßnahmen zur zügigen Umsetzung der Richtlinie:

  • Risikoanalyse: Ermitteln Sie gezielt, welche Ihrer Produkte und Dienstleistungen von den neuen Vorgaben betroffen sind
  • Compliance stärken: Passen Sie Ihre Qualitätsmanagement-Prozesse und internen Abläufe proaktiv an
  • IT-Sicherheit ausbauen: Priorisieren Sie Cybersicherheit, inklusive regelmäßiger Software-Updates und Sicherheitsprüfungen
  • Dokumentation intensivieren: Stellen Sie sicher, dass Änderungen an Ihren Produkten langfristig und transparent dokumentiert sind
  • Weiterbildung fördern: Schulen Sie Ihre Mitarbeiter, um Risiken frühzeitig zu erkennen und nachhaltig zu minimieren.

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