ISO 27001 Zertifizierung

ISO 27001 Zertifizierung

Die ISO/IEC 27001 ist der weltweit führende Standard für Informationssicherheits-Managementsysteme (ISMS). Mit einer ISO 27001-Zertifizierung weisen Unternehmen nach, dass sie Informationssicherheit systematisch, wirksam und nach anerkannten Kriterien umsetzen. In diesem Leitfaden erfahren Sie:

  • wie die Zertifizierung abläuft,
  • welche Anforderungen erfüllt werden müssen,
  • wie lange es dauert,
  • welche Kosten realistisch sind,
  • und wie Sie typische Stolpersteine vermeiden.
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ISO 27001 Zertifizierung für sicheres ISMS erhalten
ISO 27001 Zertifizierung - Kontor Gruppe

Was bedeutet ISO 27001-Zertifizierung?

Die Zertifizierung nach ISO 27001 bestätigt, dass Ihr Unternehmen ein Informationssicherheits-Managementsystem eingeführt und wirksam umgesetzt hat:

  • Gültigkeit: 3 Jahre (mit jährlichen Überwachungsaudits)
  • Zertifizierungsstellen: akkreditierte Auditoren (z. B. TÜV, DQS, DEKRA, BSI)
  • Nutzen: Nachweis gegenüber Kunden, Aufsichtsbehörden, Partnern – und ein wirksames Sicherheitsmanagement
Kurzdefinition: Eine ISO 27001-Zertifizierung ist ein offizielles Audit, das bestätigt, dass ein Unternehmen Informationssicherheit nach internationalem Standard systematisch plant, umsetzt und überprüft.

Voraussetzungen & typische Stolpersteine

Damit eine Zertifizierung erfolgreich verläuft, sollten folgende Grundlagen stehen:

  • Scope: klar definierte Anwendungsgrenzen (z. B. Unternehmensbereiche, IT-Systeme, Standorte)
  • Rollen & Verantwortlichkeiten: ISMS-Beauftragter, Informationssicherheits-Team, Management-Verantwortung
  • Dokumentierte Informationen: Richtlinien, Verfahren, Risikoanalyse, Statement of Applicability (SoA)
  • Top-Management-Engagement: Unterstützung und Ressourcenfreigabe

Typische Stolpersteine aus der Praxis:

  • Scope zu weit oder zu eng gewählt
  • Risikomanagement nur oberflächlich durchgeführt
  • Dokumentation unvollständig oder zu theoretisch
  • Schulungen & Awareness-Maßnahmen fehlen
  • Managementreview wird unterschätzt

Der Zertifizierungsprozess – Schritt für Schritt:

1. Vorbereitung

  • Gap-Analyse zum Status Quo
  • Maßnahmenplan erstellen
  • Prioritäten festlegen

2. ISMS aufbauen

  • Risikoanalyse durchführen
  • Statement of Applicability (SoA) erstellen
  • Prozesse & Kontrollen einführen
  • Mitarbeiter schulen

3. Internes Audit & Managementreview

  • Interne Audits prüfen Wirksamkeit und Vollständigkeit
  • Managementreview dokumentiert Leitungseinbindung

4. Zertifizierungsaudit Stage 1

  • Dokumentationsprüfung durch Auditor
  • Fokus: formale Anforderungen erfüllt?

5. Zertifizierungsaudit Stage 2

  • Wirksamkeitsprüfung im Betrieb (Stichproben, Interviews, Nachweise)
  • Identifizierte Abweichungen → Korrekturmaßnahmen

6. Zertifikatserteilung

  • Laufzeit 3 Jahre
  • Überwachungsaudits jährlich

7. Rezertifizierung

  • Nach 3 Jahren erneutes Audit (umfangreicher als Überwachung)
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Dauer & Kosten – realistische Bandbreiten

Dauer:

  • Kleine Organisationen: 4–6 Monate
  • Mittelgroße Organisationen: 6–12 Monate
  • Große Organisationen: 12–18 Monate

Kostenfaktoren:

  • Größe & Scope
  • Standorte & Komplexität
  • Reifegrad der vorhandenen Strukturen
  • Zertifizierungsstelle

Kostenrahmen (Beratung + Zertifizierung):

Unternehmensgröße Audit-Tage Kosten Zertifizierung Beratung (optional) Gesamt grob
Klein (≤ 100 MA) 3–5 8.000–12.000 € 10.000–25.000 € 18.000–37.000 €
Mittel (100–1000) 6–10 12.000–25.000 € 25.000–50.000 € 37.000–75.000 €
Groß (1000+) 10+ 25.000–50.000 € 50.000–150.000 € 75.000–200.000 €

Annex A in der Praxis (ISO/IEC 27001:2022)

Die neue Norm enthält 93 Controls in 4 Themenbereichen:

  • Organizational (z. B. Richtlinien, Rollen, Lieferantenmanagement)
  • People (z. B. Schulungen, Zugangsrechte)
  • Physical (z. B. Zutrittskontrolle, Umwelt)
  • Technological (z. B. Verschlüsselung, Logging, Backup)

Mini-Matrix (Beispiel):

Ziel Beispielmaßnahme Nachweis
Zugangsrechte steuern Rollenbasierte Berechtigungen Berechtigungsmatrix
Sicherheit in Lieferketten Sicherheitsanforderungen in Verträgen Lieferanten-Checkliste
Schutz vor Malware Endpoint-Security-Lösung Audit-Log, Richtlinie

ISO 27001 & deutsche Anforderungen

  • DSGVO: TOMs können direkt mit ISMS-Kontrollen verknüpft werden
  • BSI-Grundschutz: stärker formalisiert, aber ähnliche Ziele; teilweise Cross-Use möglich

Praxisbeispiele

Beispiel 1 – Mittelständisches IT-Unternehmen (120 MA):

  • Ausgangslage: Kunden fordern Nachweis der Informationssicherheit
  • Vorgehen: Gap-Analyse, ISMS-Tool-Einführung, Schulung
  • Ergebnis: Zertifizierung in 9 Monaten, 30 % weniger Auditabweichungen im Folgejahr

Beispiel 2 – Produktionsbetrieb (500 MA, mehrere Standorte):

  • Herausforderung: heterogene IT-Landschaft
  • Lösung: zentralisierte Risikoanalyse, lokales ISMS-Team
  • Ergebnis: Zertifizierung in 12 Monaten, nachweisbare Risikoreduktion bei Lieferkette
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Häufig gestellte Fragen (FAQ):

Wie lange ist das Zertifikat gültig?

Drei Jahre, mit jährlichen Überwachungsaudits.

Muss ich alle Annex-A-Kontrollen umsetzen?

Nein, Sie müssen alle prüfen, aber nur die relevanten umsetzen und dies im SoA begründen.

Wie unterscheiden sich Stage 1 und Stage 2?

Stage 1: Prüfung der Dokumentation. Stage 2: Prüfung der Wirksamkeit im Betrieb.

Kann man ISO 27001 ohne Berater schaffen?

Ja, aber es ist oft deutlich zeitintensiver. Berater helfen dabei, typische Fehler zu vermeiden.

Wie viele Nachweise sind nötig?

So viele, dass die Wirksamkeit plausibel nachgewiesen werden kann (z. B. Protokolle, Reports, Schulungsunterlagen).

Unsere Leistungen im Überblick:

  • Erstellung eines ISMS-Policies Dokuments: Unser Team hilft Ihnen, klare und verständliche Richtlinien für Ihr ISMS zu entwickeln, die den Anforderungen der ISO 27001 entsprechen.
  • Implementierung eines ISMS nach ISO 27001 Standards: Wir stellen sicher, dass Ihr ISMS den international anerkannten Standards von ISO 27001 entspricht.
  • Entwicklung von Verfahren zur Umsetzung der Anforderungen der ISO 27001: Unsere Experten unterstützen Sie dabei, die Anforderungen der ISO 27001 in operative Verfahren umzusetzen.
  • Einrichtung von Prozessen für das Risikomanagement und die Informationssicherheit: Gemeinsam mit Ihnen identifizieren und bewerten wir Risiken und entwickeln effektive Strategien zu deren Management.
  • Einführung von Verfahren zur Überwachung, Messbarkeit und Bewertung des ISMS: Wir sorgen dafür, dass Ihr ISMS fortlaufend überprüft und optimiert wird.
  • Durchführung interner Audits zur Überprüfung des ISMS: Unsere erfahrenen Auditoren nehmen Ihr ISMS unter die Lupe und identifizieren Optimierungspotenziale.
    Planen, Vorbereiten und Durchführen externer Audits: Wir bereiten Sie optimal auf externe Audits vor und begleiten Sie durch den gesamten Prozess.
  • Erstellung von Berichten und Analysen zu den Ergebnissen der Audits: Nach jedem Audit erhalten Sie von uns einen detaillierten Bericht mit konkreten Handlungsempfehlungen.
  • Entwicklung von Maßnahmenplänen: Auf Basis der Audit-Ergebnisse entwickeln wir gemeinsam mit Ihnen einen Maßnahmenplan zur kontinuierlichen Verbesserung Ihres ISMS.
  • Unterstützung des Managements bei der Umsetzung von ISMS-Verbesserungsmaßnahmen: Unsere Berater stehen Ihrem Management als kompetente Ansprechpartner zur Seite.

Ihr nächster Schritt: Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Erstgespräch!

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